Die Mālikītische Rechtsschule
Die mālikītische Jurisprudenz, die in seinem Werk Kitābal-Muwaṭṭa, das als das älteste islamische Buch über die islamische Jurisprudenz gilt, festgehalten wird, basiert auf der Anerkennung von der ʿAmal Ahl al-Madīna, die er als ein judikatives System zusammengefasst hat.
„Als Kennzeichen der mālikītischen Schule ergibt sich somit die Dominanz und tiefe Ausschöpfung traditionsgestützter Quellen gegenüber rationalen Operationen sowie die herausragende Stellung, die bei alledem der Rechtspraxis von Madīna eingeräumt wird.“
Die mālikītische Rechtsschule gilt als die älteste Rechtsschule und findet großen Anklang bei den Muslimen im Norden Afrikas. Diese Form der Rechtsauslegung geht bis zum Propheten zurück und bezieht sich neben den Hauptquellen Koran und Sunna auch auf die Iǧmāʿ der Ahl al-Madīna. Insbesondere die ʿAmal Ahl al-Madīna hat eine fundierte Bedeutung in dieser Rechtsfindung, da sie als Beweis der Handlungen des Propheten gilt.
Das Bündnis als Stimme eines traditionellen Islams in Deutschland
Das islamische Glaubensbekenntnis besagt, dass es keine Gottheit außer dem einen Gott (arab.: Allâh) gibt und dass der Prophet Muḥammad der Gesandte Gottes ist. Monotheismus und Prophetie bilden also die unbedingten Fundamente der islamischen Religion. Entsprechend glauben wir Muslime daran, dass sich Gott im Laufe der Menschheitsgeschichte immer wieder offenbart hat, wobei für uns der Koran (arab.: al-Qur’ân) die letzte und somit abschließende Offenbarungsschrift darstellt. Neben dem Koran gibt uns das Beispiel des Propheten Muḥammad (arab. Sunnah) im Alltag Halt und Orientierung. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass sowohl der Koran als auch die Sunnah in erster Linie Texte beziehungsweise Textsammlungen sind, welche erst durch den Prozess der Analyse und Interpretation verständlich werden.
Als Zusammenschluss, von in ihrer Mehrheit aus der Maghrebregion stammenden traditionell-sunnitischen Muslimen, vertritt der BMG in Fragen von Dogmatik und Glaubenslehre (arab.: ‘Aqîdah) die Positionen der asch’aritischen Theologie und folgt in der praktischen Religionsausübung (arab.: Fiqh) der malikitischen Rechtschule. Letztere geht in ihrem Ursprung auf Imâm Mâlik b. Anas (715 -795) zurück und ist heute vor allem in den Staaten der Maghrebreigion sowie in Westafrika verbreitet.
Die Asch´aritische Theologie
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